Tag 18 – Königsetappe

Datum: 28.07.2023
Kilometer: 2244
Ort: Millau
Position: 44.101471, 3.089660

Heute steht die Königsetappe auf dem Programm. Wir verlassen den engen und überfüllten Campingplatz in Millau und fahren im Tarntal mit Felsüberhängen und Felsentoren nach Saint Enimie am Tarn.

Von da an geht es bergauf. Von 482 m auf 1010 m in 9,3 Km. Maximale Steigung 13%. Die Ape schnauft im ersten Gang über Serpentinen den Berg hinauf. Bei einer Geschwindigkeit von 8-10 Km/h und kleinen Pausen erreichen wir die Hochebene nach ca. 1,5 Stunden. Trotz leichter Bewölkung setzt uns die Sonne beim Aufstieg über die Südseite des Tales doch mächtig zu. Gelegentlich kühle ich Shakira und mich mit etwas Wasser ab. Auf der Hochebene machen wir erst mal eine ausgedehnte Pause und Shakira bekommt genügend freien Auslauf.
Die ganze Zeit sehen wir in einiger Entfernung einen Radfahrer, der ebenfalls eine Pause macht. Wir denken uns nichts dabei bis, ja bis der junge Mann auf uns zukommt und uns in badischem Dialekt anspricht. Er hat unsere badische Flagge an der Ape gesehen und da will er mal nachfragen wo wir herkommen. Er erzählt, dass er aus Pforzheim kommt und seine Fahrradtour in Gibraltar begonnen hat. Sein Weg führte ihn an der portugiesischen und spanischen Atlantikküste entlag, über die Pyrenäen zum Tarn. Sein nächstes größeres Ziel ist Lyon, wo er Freunde hat. 3 Monate ist er schon unterwegs, 2 Monate bleiben ihm noch. Dann muss er wieder arbeiten. Mitten im Nichts, wo es eigentlich nur Schafe und eine paar Kühe gibt, in eine so dünn besiedelten Regionen Europas triffst zu einen Landsmann. Was führ Zufälle das Leben doch bereit hält.

Wir überqueren die Hochebene und fahren hinunter zum Lot nach Mende. Dann wartet ein zweiter größerer Anstieg auf uns. Nochmal 537 Höhenmeter hinauf auf 1257 m. Auch das schaffen unsere Apes zur langsam aber ohne Schaden. Anstrengend ist nur der viele Verkehr und manche rücksichtslosen Autofahrer auf dieser vielbefahrenen Nationalstraße.
Wir finden einen kleinen familiären Camping und, man glaubt es kaum, kurze Zeit später trifft auch unser Radfahrer aus Pforzheim ein.

Bis bald
Reinhard

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