APE 50, die Blech-Biene

Ape (ital. Biene) ist ein Kleintransporter und ein dreirädriges Rollermobil des italienischen Herstellers Piaggio. Gebaut werden Fahrzeuge mit diesem Namen seit 1948. Der Verspa Roller (ital. Wespe) kam ein Jahr früher auf den Markt und der Urtyp der Ape von 1948 ist eigentlich eine Vespa mit Ladefläche, also mit Lenkstange und ohne Kabine.
Seit 1969 wir die Ape 50 gebaut. Das zugrunde liegende Konzept ist bis heute geblieben. 3 Räder, 50cm3 2-Takt Motor mit ca. 3PS, Lenkstange (wie beim Kleinkraftrad), 200 Kg Nutzlast, Pritsche oder Kofferaufbau. Schnikschnak und Komfort war nicht vorgesehen. Radio und Heizung sucht man vergeblich und zum Sitzen muss ein etwas gepolstertes Brett ausreichen. Einfach u. kostengünstig sollte die Ape sein, ein typisches Nachkriegsgefährt.
Einen Elektrostarter, separter Öl und Benzintank, hydraulische 2-Kreis Bremsanlage, LED-Beleuchtung, Sicherheitsgurt und Abgasreduktion (mittlerweile Euronorm 4) hat man dann im Laufe der Zeit doch verbaut.
4 Vorwärtsgänge und 4 Rüchwärtsgänge hat das nicht synchronisierte Getriebe und damit schafft man ca. 40 Km/h, wenn man nicht zu viel geladen hat, der Wind günstig steht und es nicht bergauf geht.
Knapp 2,50 m lang und ca. 1,30 m breit mit einem winzigen Wendekreis machen die Ape zu einem idealen Fahrzeug für enge, verwinkelte Gassen in italienischen Altstädten.
Versicherungstechnisch ist die Ape wie ein Kleinkraftrad eingestuft. Es recht also ein Versicherungskennzeichen und der Mopedführerschen (AM). Wer die Ape auf 25Km/h drosseln lässt benötigt nur eine Mofaprüfbescheinigung.

Böse Zungen kalauern, dass die Ape von 3 Personengruppen genutzt wird: von Pizzabäckern, weil sie Italiener sind, von Friedhofsgärtnern wegen der engen Wege auf Friedhöfen und von Personen, die keinen Führerschein (mehr) haben.
In Deutschland ist die Ape hauptsächlich für Werbezwecke und als Spaßmobil im Einsatz.

Wer seine Ape aufmöbeln oder tunen will findet ein rechhaltiges Angebot an Bauteilen und eine große und leghafte Bastler Community. Insbesondere die Motoren sind ein beliebtes Objekt für Veränderung. Gleich von mehreren italienischen Firmen gibt es die notwendigen Teile für mehr Motorleistung.

Ape fahren hat einen gewissen Coolnessfaktor und mach Spaß. Selten ist man Fahrzeug und Straße so nah wie beim Ape-Fahren. Man hat Zeit für die Umgebung. Schalldämmung gibt es nicht, irgendwas klappert immer, und das unsynchronisierte Getriebe verlangt doch etwas Gefühl. Mit 3 PS muss man haushalten, das ist aktives Fahren.
Eine gute Portion italienische Gelassenheit ist auf jeden Fall sehr hilfreich. Entschleunigung ist angesagt und der Stau ist immer hinten nur ganz selten vor einem.

Bis bald, Reinhard

Ähnliche Beiträge

  • In 2 Wochen geht es los

    In zwei Wochen starten wir unsere Ape Tour durch Frankreich. Wir, das sind Giselind und Reinhard aus Obergrombach und , nicht zu vergessen, Shakira unsere katalanische Hirtenhunddame. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die letzten Ausrüstungsgegenstände werden gerade noch beschafft und unsere beiden Ape´s reisefertig gemacht. Wir haben uns entschlossen diese Webseite auzubauen, weil wir von…

  • Tag 19 – Loire wir kommen

    Datum: 29.07.2023Kilometer: 2361 KmOrt: Châteauneuf-de-RandonPosition: 44.635378, 3.672928 Die Nacht war frisch. Kein Wunder wir waren ja auch auf ca 1200 m Höhe. Am Morgen fahren wir weiter, wieder auf der N88, in Richtung Le Puy-en-Velay. Viel Verkehr, und dann auch noch ein Unfall. Immer wieder fahren wir auf den Standstreifen oder halten an, um Fahrzeuge…

  • Tag 16 – Le Tarn

    Datum: 26.07.2023Kilometer: 1891 KmOrt: DamazanPosition: 44.279839, 0.277621 Heute erreichen wir den Tarn. Bis zu 500 Meter tief hat sich der Fluß auf 80 Kilometer Länge in die Karstebenen der großen Hochebenen, der Causses hinein gegraben. Der 380 km lange Fluss entspringt am Mont Lozère. In dieser Region haben auch Loire, Ardeche und Lot Ihren Ursprung….

  • Tag 18 – Königsetappe

    Datum: 28.07.2023Kilometer: 2244Ort: MillauPosition: 44.101471, 3.089660 Heute steht die Königsetappe auf dem Programm. Wir verlassen den engen und überfüllten Campingplatz in Millau und fahren im Tarntal mit Felsüberhängen und Felsentoren nach Saint Enimie am Tarn. Von da an geht es bergauf. Von 482 m auf 1010 m in 9,3 Km. Maximale Steigung 13%. Die Ape…

  • Tag 14 – Einkaufen

    Datum: 24.07.2023Ort: Biscarrosse Wir machen einen weiteren Ruhetag in Biscarrosse auf einem kleinen Camping naturelle. Alles notwendige ist da, sehr sauber und eine riesige Dusche, wenn auch alles nicht mehr so ganz neu ist. Die Besitzerin spricht ein wenig deutsch und ist eine absolute Frohnatur.Gegen Mittag gehe ich einkaufen, in einem sehr großen Supermarkt. Der…

  • Tag 5 – Sonne und Regen

    Datum: 15.07.2023Kilometerstand: 663 kmOrt: BoulancoutPosition: 48.255654, 2.433403 Die Nacht haben wir auf dem kleinen Campingplatz „Ile de Boulancourt“ verbracht. Das Auf- u. Abbauen des Zeltes schaffen wir mittlerweile in 5 Minuten und in Summe brauchen wir so 30 – 45 Min. zum komplett aufbauen und einrichten. Auch den Abbau bis wir weiterfahren können braucht nicht…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert